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Datum: 30.10.2020

Kreisarchiv unterstützt Betroffene bei Recherche zu erlittenem Unrecht bis 1990

Anträge auf Leistungen müssen bis 31.12.2020 an „Stiftung Anerkennung und Hilfe" gerichtet werden


Menschen, die als Minderjährige in der Bundesrepublik bis 1975 und in der DDR bis 1990 in stationären Einrichtungen der Psychiatrie oder Behindertenhilfe Leid und Unrecht erfahren haben, können noch bis zum 31.12.2020 bei der „Stiftung Anerkennung und Hilfe" Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen beantragen.

Um Ansprüche geltend zu machen, sollten Betroffene sich bei der Anlauf- und Beratungsstelle für das Land Brandenburg, Friedrich-Engels-Straße 92/Am Stellwerk 1, 14473 Potsdam per E-Mail unter anerkennung.hilfe@lakd.brandenburg.de oder telefonisch unter 0331 23729260 melden. Sie müssen Nachweise über die Aufenthalte in den Einrichtungen erbringen.

Für die Recherche zu diesen Nachweisen und Unterlagen bietet der Landkreis Oberhavel Unterstützung an. Es soll vermieden werden, dass Betroffene die Anmeldefrist versäumen. Im Kreis- und Verwaltungsarchiv können sie zu entsprechenden Dokumenten recherchieren. Die Bestände der ehemaligen Kreise Gransee und Oranienburg – so aus den Referaten Jugendhilfe und Gesundheitswesen – sind überliefert und archiviert. Da hier Einzelfallrecherchen notwendig sind, sollten Betroffene unbedingt einen Termin vereinbaren. Wegen der besonderen Umstände werden für diese Leistungen keine Gebühren erhoben. Das Kreis- und Verwaltungsarchiv ist unter der E-Mail-Adresse archiv@oberhavel.de sowie telefonisch unter 03301 601-5700 erreichbar.

Die „Stiftung Anerkennung und Hilfe" war 2017 auf Initiative des Deutschen Bundestages als Hilfesystem ins Leben gerufen worden. Mit der Beteiligung an diesem System kommen Bund, Länder und Kirchen ihrer Aufgabe nach, das in der Vergangenheit erlebte Leid der Betroffenen anzuerkennen sowie das Unrecht aufzuarbeiten und transparent zu machen. Nähere Informationen unter anderem zur Antragstellung gibt es hier: http://www.stiftung-anerkennung-und-hilfe.de.