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Datum: 16.08.2022

Exin-Förderschule: Start zum Schuljahresbeginn im neuen Domizil

Umzug ist in den Sommerferien erfolgt / Bildungsdezernentin besichtigt das neue Schulgebäude und die Außenanlagen / Letzte Pflanzungen erfolgen im Herbst

Machten sich vor Ort ein Bild vom Neubau (v.l.): Bildungsdezernentin Kerstin Niendorf, Sekretärin Silke Weidner, Melanie Fiedler (stellv. Fachbereichsleiterin Schulangelegenheiten), Hausmeister Andy Schröder, Schulleiter Sven Hagen und Nadin Böhnke (Bauleiterin beim Landkreis Oberhavel).

© Landkreis Oberhavel


Auch wenn sie aktuell noch die letzten Tage der Sommerferien genießen: Schon jetzt können sich die 95 Schülerinnen und Schüler der Exin-Förderschule ganz besonders auf den Beginn des neuen Schuljahres freuen. Denn dann wartet ihr neues, bereits fertig eingerichtetes Schulhaus auf sie.

Es ist die erste Schule, die der Landkreis in Modulbauweise errichtet hat. Ziel der Entscheidung war es, Bauzeit deutlich zu verkürzen. Bildungsdezernentin Kerstin Niendorf und Schulleiter Sven Hagen überzeugten sich am Dienstag, 16.08.2022, vor Ort davon, dass dem Schulstart nichts im Wege steht.

„Ich freue mich sehr, dass das neue barrierefreie Schulgebäude fertig gestellt ist und in Betrieb gehen kann. Mit der Investition im Norden unseres Landkreises wird die Bildungslandschaft in Oberhavel wieder ein gutes Stück moderner und bedarfsgerechter. Hier werden sich Lernende und Lehrende ganz sicher wohlfühlen“, ist sich Bildungsdezernentin Kerstin Niendorf sicher. „Dass der Bau pünktlich fertig geworden ist, daran haben viele Menschen mitgewirkt. Ihnen allen sage ich – auch im Namen der Schülerinnen und Schüler – ein ganz herzliches Dankeschön!“

Die Exin-Förderschule Zehdenick, eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“, ist als zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach errichtet worden. Hier werden künftig elf Schulklassen mit bis zu elf Schülerinnen und Schülern pro Klasse unterrichtet. Ein großer Mehrzweckraum ergänzt den Schulneubau, er kann als Veranstaltungs- und Speiseraum genutzt werden. Im Inneren des Hauses gibt es neben den zwölf Klassen- und acht Gruppenräumen auch zwei Bewegungsräume.

Im Erdgeschoss befinden sich die Lehrküchen und ein separater Bereich für die Ausgabeküche, im Obergeschoss sind die Räume für das Fach WAT (Wirtschaft-Arbeit-Technik) sowie für ausgewählte Berufsfelder in den Bereichen Holzbearbeitung, Wäsche- und Textilpflege, Kunst und Keramik sowie Musik und Darstellendes Spiel angeordnet. Außerdem gibt es hier Therapieräume für Logopädie, Autismus, Ergo- und Physiotherapie, sowie einen multisensorischen Raum, den sogenannten Snoozelraum.

„Das ist ein großer Vorteil für unsere Schülerinnen und Schüler“, sagt Schulleiter Sven Hagen. „Denn nun können die ganz individuellen Bedarfe unserer Schülerinnen und Schüler direkt hier in der Schule erfüllt werden, Therapeutinnen und Therapeuten können nun zu uns kommen und die Eltern sparen damit aufwändige Wege.“ Er freut sich besonders, dass nun wieder alle unter einem Dach lernen können: „Nach der Bauphase sind wir schon sehr gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler das neue Schulhaus für sich erobern und es mit Leben füllen!“ Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung wird der Neubau am 20. September – dem Weltkindertag – mit einem Festakt offiziell eingeweiht.

Rund um das Schulgebäude laden die großzügigen, über 2.000 Quadratmeter umfassenden Außenanlagen zum Spielen und Erholen ein. Denn der Schulhof der Ganztagsschule ist mit vielen Spiel- und Sportgeräten wie einer Dreifachschaukel, einem Zweistufen-Reck, einem großen Kletterturm, einem Baumhaus und zwei Trampolinen ausgestattet. Eine Tischtennisplatte und einen Basketballkorb gibt es ebenso wie Fitnessgeräte, darunter ein Crosstrainer, ein Flexrad und eine Ruderbank. Eine Rollerbahn dient künftig zugleich als Fahrradparcours und kann auch zur Verkehrserziehung genutzt werden. Verschiedene Spiel- und Maltafeln, ein Sandbagger und Sonnensegel komplettieren den Schulhof. Zudem sind zwölf große Hochbeete für den Schulgarten und überdachte Fahrradständer errichtet worden.


Die Außenanlage der Exin-Förderschule in Zehdenick.

© Landkreis Oberhavel


Weil dann die beste Pflanzzeit ist, sind verschiedene Anpflanzungen auf dem Schulgelände erst für den Herbst vorgesehen. Dazu zählen im Schulgarten Apfel-, Pflaumen- und Kirschbäume sowie Himbeer- und Johannisbeersträucher, die später zur Selbsternte einladen. An der Auswahl der Bäume konnten die Schülerinnen und Schüler mitwirken. Auf dem Schulhof werden außerdem mehrere Ahornbäume, eine Goldbuche, ein Walnuss- und ein Trompetenbaum, eine Kiefer und eine Tanne für Schatten sorgen. „Die ganz unterschiedlichen Arten haben wir bewusst ausgesucht, um den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Baumarten ganz praxisnah und anschaulich zeigen und erklären zu können“, erläutert Schulleiter Hagen. Hinzu kommen diverse Heckenpflanzungen in den Randbereichen des Schulgeländes.

Der Landkreis hat in die Umsetzung des Gesamtprojektes mehr als zehn Millionen Euro investiert.

Hintergrund
An der Exin-Förderschule lernen ab dem neuen Schuljahr 95 Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und 18 Jahren in elf Klassen, die von maximal elf Schülerinnen und Schülern besucht werden. Angepasst an die grundlegende Struktur der Schulformen im Land Brandenburg werden die Schülerinnen und Schüler in der Primarstufe, der Sekundarstufe I und der Berufsbildungsstufe unterrichtet. Der Unterricht wird durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften, Schwimmunterricht und Reiten im Rahmen des Sportunterrichts ergänzt. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie (auf Rezeptbasis) sind in den Ganztag integriert.

Die Schülerzahlen der vergangenen und kommenden Jahre waren die Basis für eine Bedarfsüberprüfung in Oberhavel. Ergebnis war ein langfristiger Bedarf der Einrichtung in Zehdenick. Eine umfassende Standortuntersuchung hatte ergeben, dass ein Aus- und Umbau der Förderschule am traditionellen Standort nicht umsetzbar ist, denn die benötigten räumlichen Kapazitäten können im alten Schulgebäude nicht erreicht werden. Auch ein Erweiterungsbau war auf dem vorhandenen Grundstück nicht darstellbar, deshalb fiel die Entscheidung, einen Schulneubau an einem anderen Standort in der Stadt zu errichten.

Die Standortentscheidung hat der Landkreis Oberhavel als Schulträger getroffen. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Landkreises Oberhavel. Nach öffentlicher Ausschreibung und Vergabe hat die Kleusberg GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Wissen diese Aufgaben des Generalunternehmers für die Planung und Baudurchführung übernommen. Der erste Spatenstich für den Neubau der Exin-Förderschule erfolgte im Juni 2021, die Grundsteinlegung im Juli und das Richtfest konnte im August begangen werden.


Die Hochbeete der Exin-Förderschule.

© Landkreis Oberhavel