Sprungziele
Inhalt
Datum: 17.03.2023

„Landrat vor Ort“: Neue Bildungschancen und Second-Hand-Shop in Birkenwerder

Besuch am künftigen Kulturcampus an der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule / Second-Hand-Waren im Onlineshop bei der Stuffle GmbH

Besuch an der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder

© Landkreis Oberhavel

„Landrat vor Ort“ – unter diesem Motto war Alexander Tönnies am Freitag, 17.03.2023, erneut in Oberhavel unterwegs; dieses Mal in Birkenwerder. Gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Zimniok besuchte der Verwaltungschef die Baustelle für einen neuen Kulturstandort an der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule und das Start-up-Unternehmen Stuffle GmbH.

Der Schulstandort in der Hubertusstraße wurde in den 1980er Jahren als Polytechnische Oberschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche eingerichtet. Schon in den vergangenen Jahren waren einzelne Teile der Schule saniert, umgebaut oder ganz neu errichtet worden, so dass der Bildungscampus heute etwa 14.000 Quadratmeter umfasst. Derzeit werden hier die Bauteile A und B erneuert. Sie dienten bis 2016 als Internatsgebäude. Nun entstehen hier neue Räume für die Kreismusikschule, außerdem – erstmals – auch für die Volkshochschule und natürlich für die Schule selbst.

„Das ist ein wirklich wegweisendes Projekt, bei dem es viele Synergien geben wird. Denn es entstehen nicht nur neue Unterrichtsräume für unsere Gesamtschule mit musisch-kulturellem Schwerpunkt, sondern vor allem auch tolle neue Chancen für unsere Volkshochschule und für die Kreismusikschule“, zeigte sich Landrat Alexander Tönnies bei der Besichtigung begeistert. „Wir schaffen hier einen Standort für Kreativität und lebenslanges Lernen, der generationsübergreifend ausgerichtet ist und den vielfältigen Anforderungen an eine moderne Bildungsstätte gerecht wird. Während die Kreismusikschule hier schon länger präsent ist, freue ich mich besonders, dass wir unserer Volkshochschule mehr Raum geben – und damit den Menschen in Oberhavel neue Angebote machen – können.“

Landrat Alexander Tönnies mit Architekt Oliver Brüch.

© Landkreis Oberhavel

Denn zum ersten Mal wird es hier Unterrichtsräume für die Volkshochschule geben, zudem eine Lehrküche und einen Atelierraum. Auch die Kreismusikschule kann sich freuen: Ein hauseigenes Tonstudio und ein Raum für Schlagzeugunterricht werden ebenso entstehen wie ein Bandprobenraum und ein Entspannungsraum mit Prallwand, Sportboden, Spiegelwand und Ballettstangen. Die neuen, barrierefreien Räume können ferner von der musikalischen Früherziehung der Musikschule genutzt werden. Nicht nur hier ist die Nachfrage in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Industriedesign entstehen zugleich insgesamt 16, jeweils 72 Quadratmeter große, lichtdurchflutete Unterrichtsräume sowie 15 Gruppenräume, die jeweils 36 Quadratmeter groß sind. Außerdem wird ein Treppenhaus neu gebaut, Akustik und Schallschutz werden verbessert.

Etwa 9,5 Millionen Euro investiert der Landkreis Oberhavel in den Standort in Birkenwerder. Rund 600.000 Euro für die Ausstattung – darunter Informationstechnik und Möbel – kommen noch obendrauf. Baubeginn war 2021, schon im Sommer dieses Jahres soll der Umbau fertig sein. Zuvor sind noch einige Herausforderungen zu meistern: So müssen das Tragwerk statisch gekräftigt, der Brandschutz verbessert und der Wärmeschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Außerdem werden die Sanitär-, Lüftungs- und Heizungstechnik, die Elektrotechnik und das Datennetz erneuert.

Neben den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule werden davon mehr als 1.700 Kinder, Jugendliche und Erwachsene profitieren. Sie alle lernen aktuell an der Kreismusikschule Oberhavel und werden von mehr als 60 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Das sind mehr als 500 Lernende und etwa 20 Lehrkräfte mehr als noch vor sechs Jahren. Weitere neue Räume entstehen in Zehdenick und Oranienburg. Auch die Volkshochschule bietet jedes Semester weit mehr als 300 Kurse an. Neben klassischen und bewährten Präsenzkursen gibt es auch Onlineangebote und so genannte Blended-Learning-Formate, die sowohl Präsenz- als auch Onlinephasen beinhalten. Deshalb waren sowohl Musikschuleiter Manfred Schmidt, die für die Volkshochschule zuständige Stabstellen-Leiterin Nadine Rauch und Schulleiterin Kathrin Voigt samt ihrem Schulleitungsteam ebenso vor Ort wie die für das Bauprojekt verantwortliche Fachbereichsleiterin Katja Hermann. Sie alle standen zu dem innovativen Vorhaben Rede und Antwort und tauschten sich über aktuelle Herausforderungen aus.

Besuch bei der Stuffle GmbH in Birkenwerder.

© Landkreis Oberhavel

Anschließend besuchte Landrat Alexander Tönnies die Stuffle GmbH, die im Triftweg in Birkenwerder ihr Domizil aufgeschlagen hat. Das Unternehmen möchte daran mitwirken, dass eines Tages mehr Gebrauchtes gekauft wird als es Neukäufe gibt. Stuffle will deshalb Privatverkäufe im Internet einfacher und sicherer machen als bisher. Mitgründer Oliver Thiemann erklärte die Abläufe im Unternehmen und führte durch das Hauptlager. Hier erfolgt die Versandvorbereitung, die Ware wird geprüft und angekaufte Produkte werden gelagert. Rund 70.000 Artikel sind es aktuell. Gegründet im Jahr 2020 unter dem Firmennamen WISEMARKT hat sich die Stuffle GmbH darauf spezialisiert, gebrauchte Dinge über eine App – egal ob Spielzeug, Kleidung, Haushaltsgeräte, Schmuck, Werkzeug oder Antiquitäten – im Paket anzukaufen und weiterzuverkaufen. „Dieser Gedanke entspricht einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Lebensweise und ist deshalb besonders interessant. Ich bin begeistert, welche innovativen Unternehmen es in Oberhavel gibt, die diese Idee in die ganze Welt tragen“, sagte Tönnies.

Seit Ende des vergangenen Jahres betreibt die Stuffle GmbH, in der heute 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind, zugleich ihren eigenen Onlineshop, um möglichst vielen Menschen die Vorteile des Second-Hand-Einkaufs näher zu bringen. Begeistert zeigte sich Oliver Thiemann von der neuen Buslinie 822, die das Industriegebiet – und damit das junge Unternehmen – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verbindet. Ob die Linie, die aktuell im Probebetrieb läuft, auch langfristig erhalten bleiben kann, wird maßgeblich von den Nutzungszahlen abhängen.