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Datum: 30.04.2020

Landrat mit Landes-Integrationsbeauftragter im Gespräch

Öffnung der Tagespflegestellen für Notfallbetreuung / Aktuelle Fallzahlen für Oberhavel

Coronavirus: Aktuelle Lage in Oberhavel

© Landkreis Oberhavel

Zu einem Ortstermin an der Gemeinschaftsunterkunft im Hennigsdorfer Ortsteil Stolpe-Süd traf sich Landrat Ludger Weskamp heute mit der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier. Sie erkundigte sich, gemeinsam mit Vertretern der Flüchtlingshilfe, nach der Situation vor Ort. Landrat Weskamp erläutere zusammen mit Sozialdezernent Matthias Kahl die am Standort getroffenen Maßnahmen, darunter insbesondere die teils schwierige räumliche Trennung von mit dem Coronavirus infizierten und nicht infizierten Personen.

Weil der letzte infizierte Bewohner – anders als geplant – erst am Mittwoch aus einem ansonsten nur mit Kontaktpersonen bewohnten Haus ausgezogen war, ist die Quarantänezeit für die vier mit Kontaktpersonen belegten Häuser nunmehr bis zum 12.05.2020 angeordnet worden – vorbehaltlich der Ergebnisse einer erneuten Testung. Diese ist für den Beginn der kommenden Woche geplant ist. Für das Haus, in dem alle positiv auf das SARS CoV2-Virus getesteten Menschen untergebracht sind, gilt die häusliche Isolation bis zum 05.05.2020 – sofern die Betroffenen mindestetns 48 Stunden symptomfrei waren.

„Dabei ist es nicht einfach, den Bewohnerinnen und Bewohnern die notwenige Quarantänemaßnahme zu vermitteln, da viele von ihnen nur leichte Symptome haben oder gänzlich symptomfrei sind", erläuterte Weskamp. Der Landrat informierte außerdem über die medizinische Versorgung am Standort, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und die notwendige Polizeipräsenz. „Die Polizei unterstützt uns dankenswerterweise bei der Einhaltung der Quarantäneanordnung. Maßgabe ist, die Situation friedlich zu lösen und dabei Zurückhaltung, aber Präsenz zu zeigen", sagte Weskamp. Denn nicht immer zeigten sich alle Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft mit den angeordneten Maßnahmen einverstanden. Um die Situation vor Ort zu entspannen, nahm der Landrat die Anregung der Integrationsbeauftragten zur Einrichtung eines Wlan-Zugangs und zusätzlicher Sozialarbeit vor Ort mit und versprach, dies zusammen mit seinem Team in der Kreisverwaltung schnellstmöglich zu prüfen.

Um dies zu gewährleisten waren am Donnerstagnachmittag, in Absprache mit dem Brandenburger Gesundheitsministerium, auch Mitarbeitende der Albatros gGmbH in Hennigsdorf vor Ort. Ärzte, Psychologen und Dolmetscher kümmerten sich um die Bewohnerinnen und Bewohner. Das Projekt „Muttersprachliche und kultursensitive psychosoziale Beratung für Geflüchtete“ wird vom Brandenburger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz finanziert.

Neue Allgemeinverfügung des Landkreises Oberhavel für Schulen

Ab Montag, dem 04.05.2020, tritt eine neue Allgemeinverfügung des Landkreises Oberhavel über das Verbot der Unterrichtserteilung in Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 in Kraft. Die bis zum 03.05.2020 gültige Allgemeinverfügung ist bis zum 08.05.2020 befristet. Die neue Verordnung, die bis zum 22.05.2020 gilt, wurde um zwei Punkte erweiterert:

Ab dem 11.05.2020 ist der Unterricht in der Jahrgangsstufe 5 an Grundschulen und in der Jahrgangsstufen 5 an Schulen mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten „emotionale und soziale Entwicklung“, „Lernen“ „Hören“, „körperliche und motorische Entwicklung“ sowie „Sehen" zugelassen.

Die Notfallbetreuung für Kinder kann ab dem 04.05.2020 auch in Einrichtungen zur Kindertagespflege ausgeübt werden. Näheres dazu sowie der Wortlaut der Allgemeinverfügung auf www.oberhavel.de/corona. Unabhängig von der Fristsetzung in der Allgemeinverfügung, plant der Landkreis die Fortführung dieser Regelung über den 08.05.2020 hinaus.

Aktuelle Fallzahlen für Oberhavel

Im Landkreis Oberhavel sind bisher 268 Menschen positiv auf das SARS CoV2-Virus getestet worden (Stand: 30.04.2020, 10.00 Uhr). Davon befinden sich 104 Personen in häuslicher Quarantäne, acht Personen müssen stationär behandelt werden. Sechs Personen sind verstorben. 150 Personen sind bereits geheilt. Entsprechend gibt es aktuell 112 COVID19-Erkrankte im Landkreis.

2.069 Menschen aus Oberhavel stehen derzeit temporär zu Hause unter Quarantäne, weil sie begründete Verdachtsfälle sind. 1.695 Menschen wurden bereits negativ auf das Coronavirus getestet, bei 374 Personen steht das Testergebnis noch aus. Außerdem wurden 850 Menschen im Landkreis häuslich abgesondert, weil sie mit positiv getesteten Personen direkten Kontakt hatten.

Die COVID19-Fälle verteilen sich wie folgt auf die Kommunen im Landkreis: Hennigsdorf (104), Oranienburg (34), Hohen Neuendorf (32), Velten (19), Glienicke/Nordbahn (19), Oberkrämer (13), Mühlenbecker Land (10), Löwenberger Land (7), Birkenwerder (6), Leegebruch (6), Liebenwalde (5), Zehdenick (6), Kremmen (4) und im Amt Gransee und Gemeinden (3). In Fürstenberg/Havel gibt es keinen gemeldeten COVID19-Fall.